Was man von hier aus sehen kann

Die zehnjährige Luise erzählt von ihrem familiären Freundeskreis. Das beginnt damit, dass ihre Großmutter Selma wieder einmal von einem Okapi geträumt hat. Dass das ein schlechtes Omen ist, wissen alle. Während ihre Mutter noch überlegt, ob Was man von hier aus sehen kann sie ihren Mann verlassen soll, beschließt Luises Vater, in die weite Welt zu reisen. Für Luise ist das nicht wirklich ein Problem, denn ihre Großmutter und der Optiker haben ihr von je her Halt gegeben, ihr Schwimmen und Radfahren beigebracht und immer ein Ohr für ihre Sorgen und Nöte gehabt. Im zweiten Kapitel überspringt Luise 12 Jahre. Sie hat mittlerweile eine kleine Wohnung in der Kleinstadt und arbeitet in einer Buchhandlung. Doch der Lebensmittelpunkt ist immer noch Selmas Haus. Und dann verliebt sich Luise auch noch in einen buddhistischen Mönch ... - Luises Kinderblick neigt manchmal zu skurrilen Übertreibungen und bringt dadurch einen ironischen Ton in die tragikomische Geschichte. Zum Beispiel, wenn ihr weltreisender Vater zu Besuch kommt: "Er wirkte überlebensgroß, wenn er zwischendurch bei uns vorbeikam, und er nahm so viel Platz ein, dass wir uns neu arrangieren mussten wie Möbelstücke, die sich plötzliche in einer kleineren Wohnung wiederfinden." (S. 153) - Die warmherzige Geschichte kann allen Büchereien empfohlen werden.

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Was man von hier aus sehen kann

Was man von hier aus sehen kann

Mariana Leky
DuMont (2017)

314 S.
fest geb.

MedienNr.: 590235
ISBN 978-3-8321-9839-8
9783832198398
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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