Das Weiszheithaus

Über 100 Jahre alt ist das Mietshaus im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg. Gebaut 1900, in diesem Jahr wird auch Elise Weiszheit geboren, ist das Haus Heim und Herberge für sie, ihren Mann Ernst und die fünf Kinder. Ihre Geschichte bis zum Fall der Das Weiszheithaus Mauer erzählt Sven Gabbert, der das Haus 2011 erbt. Auf dem Dachboden entdeckt er ein Archiv, in dem sein Großvater, der Schriftsteller Kurt Weiszheit, Briefe, Manuskripte, Tagebücher und Gegenstände zur Familiengeschichte und zur Geschichte der Bewohner des Hauses (außer der Familie zahlreiche Mieter) gesammelt hat. - Ein umfangreicher, gleichwohl flott erzählter Roman, der durchaus süchtig machen kann. Gabbert ist Tausendsassa, Immobilienspekulant, Selfmademan, Schlitzohr und sehr geruchsempfindlich, weshalb immer wieder von den verschiedensten Gerüchen die Rede ist. Durch die vielen Einzelheiten wirkt der Roman wie eine Dokumentation, doch trotz Stammbaum, Fußnoten, Fotos oder Adresseinträgen hat ihn der Berliner Schriftsteller Holger Siemann erfunden. Ein faszinierender Roman, der anhand der Geschichte eines Berliner Mietshauses die Geschichte des 20. Jh. anschaulich und berührend erzählt. In größeren Büchereien für historisch interessierte oder für ungewöhnliche Geschichten empfängliche Leser/innen empfohlen.

Michael Müller

Michael Müller

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Weiszheithaus

Das Weiszheithaus

Holger Siemann
Dörlemann (2017)

730 S.
fest geb.

MedienNr.: 590724
ISBN 978-3-03820-045-1
9783038200451
ca. 28,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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