Muttertier

Emanzipiert, streitbar und mit Leib und Seele Mutter von vier Kindern, tritt die Publizistin Birgit Kelle an, um gesellschaftliche Denkmuster und (wirtschafts-)politische Interessen zu entlarven, durch die die Bedürfnisse von Müttern und Kindern Muttertier unter die Räder zu kommen drohen. Dabei bricht sie auch schon mal eine Lanze für traditionelle und christliche Werte. Wie in "Dann mach doch die Bluse zu" (2013, Besprechung nur online) wendet sie sich gegen einen einseitigen Feminismus, wirbt für echte Gleichberechtigung aller weiblichen Lebensentwürfe (zumindest solange sie nicht zulasten von Kindern gehen) und fordert mehr Wertschätzung der mütterlichen Fürsorge. Sie setzt sich kritisch mit der sogenannten Vereinbarkeit von Beruf und Familie auseinander, spricht Erfahrungen und Befindlichkeiten aus, die viele erwerbstätige und nicht erwerbstätige Mütter nicht zu äußern wagen, und stärkt ihnen damit den Rücken. Noch stärker zugespitzt als Bronsky/Wilk: "Die Abschaffung der Mutter" (BP/mp 16/596), wirft Kelles sachkundige und zugleich bewusst persönlich geprägte "Ansage" Schlaglichter auf so manche gesellschaftliche Absurdität und kann so im doppelten Wortsinn Anstoß sein. - Allen Büchereien empfohlen.

Monika Graf

Monika Graf

rezensiert für den Borromäusverein.

Muttertier

Muttertier

Birgit Kelle
Fontis (2017)

239 S.
fest geb.

MedienNr.: 591860
ISBN 978-3-03-848124-9
9783038481249
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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