Stumme Herzen

Die 84-jährige Schriftstellerin Vera Sigall ist gestürzt und liegt im Koma. Ihr Nachbar Daniel, ein Architekt und Hobbykoch, hat die berühmte chilenische Frau in ihrem Haus gefunden und besucht sie nun regelmäßig im Krankenhaus. Am Krankenbett Stumme Herzen begegnet er der Studentin Emilia, die in Santiago für ihre Doktorarbeit über Vera Sigall recherchiert. - Im Roman wechseln sich Daniels und Emilias Perspektiven ab, wobei Daniel seinen Monolog an die stumme Nachbarin richtet, die ihm immer eine anregende Gesprächspartnerin war. Im zweiten Teil kommt die Stimme des Dichters Horacio Infante dazu, der Emilia mit dem Werk Sigalls vertraut gemacht hat und den einst eine Liebesbeziehung mit ihr verband. - Der Einstieg in den Roman ist durch die verschiedenen Ich-Perspektiven etwas schleppend, doch im weiteren Verlauf lässt man sich als Leser/in gerne durch die steigende Spannung tragen, wenn Emilia einem Geheimnis um die beiden Schriftsteller auf die Spur kommt und die losen Enden zu einem dichten Netz verknüpft werden. - Der Roman der mit Preisen ausgezeichneten chilenischen Schriftstellerin Carla Guelfenbein dreht sich um Liebe und Leidenschaft, um Seelenverwandtschaft und auch um die Eifersucht zwischen Künstlern. - Für literarisch interessierte Leser gerne empfohlen. (Übers.: Angelica Ammar)

Karin Blank

Karin Blank

rezensiert für den Borromäusverein.

Stumme Herzen

Stumme Herzen

Carla Guelfenbein
Fischer (2017)

379 S.
fest geb.

MedienNr.: 589436
ISBN 978-3-10-397237-5
9783103972375
ca. 24,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.