Imani

Die Ich-Erzählerin Imani wächst Ende des 19. Jh. im Krieg zwischen den portugiesischen Kolonialherren und Ngungunyane, dem Herrscher des Gaza-Reichs, in einem Dorf in Mosambik auf. Der Vater ist Alkoholiker, die Brüder stehen politisch auf verschiedenen Imani Seiten. Im Januar 1895 kommt ein Offizier der portugiesischen Regierung, Germano, ins Dorf. Er soll gegen den mächtigen Ngungunyane Front machen. Da Imani beim örtlichen Pater Portugiesisch gelernt hat, wird sie dem Offizier zur Seite gestellt. Sie soll ihm die Regeln und Rituale, die Mythen und den Geisterglauben ihres Volkes erklären. Germano berichtet in Briefen von seinen Erlebnissen und seiner Einsamkeit. Durch den Wechsel der Perspektiven - Imani und Germano - wird der Unterschied der Kulturen deutlich. Germano denkt darüber nach, was die Schwarzen über die Portugiesen denken; er wird sich der Missverständnisse und Unkenntnis der jeweils anderen bewusst und merkt, dass beide Seiten Angst voreinander haben. Und Imanis Vater erkennt: "Es geht um dich, Imani. Um dich und die Welten, die sich in dir mischen". Nach und nach kommt es zu einer Annäherung zwischen den beiden: Imani fühlt sich von der europäischen Denkweise infiziert, während der Vertreter der Macht zu ahnen beginnt, welche Schuld Portugal auf sich lädt. Ein historischer, aber zugleich hochaktueller Roman in einer sehr bilderreichen Sprache. Für größere Bestände eine Anschaffung wert. (Übers.: Karin von Schweder-Schreiner)

Ileana Beckmann

Ileana Beckmann

rezensiert für den Borromäusverein.

Imani

Imani

Mia Couto
Unionsverl. (2017)

286 S.
fest geb.

MedienNr.: 590820
ISBN 978-3-293-00522-8
9783293005228
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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