Lady Africa
Beryl Markham kommt als eines von zwei Kindern des Lords Charles Clutterbuck und seiner Frau Clara in England zur Welt. Die Familie wandert aber schon bald nach Kenia aus, wo die Mutter allerdings nicht heimisch wird und zusammen mit dem kränkelnden Sohn wieder in die Heimat zurückkehrt. Beryl jedoch, emotional sehr mit dem Vater verbunden, liebt Afrika von Anfang an und bleibt. Sie freundet sich mit den Eingeborenen an und lernt von ihnen. Ihr Vater lebt vom Trainieren von Rennpferden, das er auch seiner Tochter beibringt. Beryl Markham erwirbt als erste Frau die Trainerlizenz, kann sich behaupten und große Erfolge vorweisen. Weniger erfolgreich ist sie im Umgang mit Männern. Die große Liebe findet sie in Denys Finch Hatton. Er ist es auch, der Beryl Markham zur Fliegerei bringt. Wirbt der Klappentext noch mit der Leistung Beryl Markhams als Pilotin, so findet dies im Buch selbst jedoch erstaunlich wenig Erwähnung. Zwar startet der Roman mit der Atlantikquerung, auf die die Autorin jedoch erst auf den letzten Seiten sowie im Epilog wieder zurückkommt. Paula McLain beschreibt in einer durchaus blumigen Sprache Land und Leute sowohl Afrikas als auch die Bohème im England des beginnenden 20. Jh. Ein - trotz gelegentlicher Längen - sehr unterhaltsamer Roman über eine "frühe Emanze". (Übers.: Yasemin Dincer)
Sabine Tischhöfer
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Lady Africa
Paula McLain
Aufbau (2015)
457 S.
fest geb.