Touristenfrühstück

"Roman" steht auf dem auffällig gestalteten Umschlag; im Buch findet die Leserin lose, allenfalls assoziativ verbundene Episoden eines georgischen Schriftstellers namens Burchuladze vor, der seit Jahren mit Frau und Tochter in Berlin lebt. In Georgien Touristenfrühstück fühlte er sich als umstrittene Person nicht mehr sicher. Das Alter Ego des Autors leidet an Hepatitis C, denkt über seine künstlerische Leistung nach und stellt mitten im unspektakulären Alltag fest, wie sehr er doch - fern von der Heimat - zum Georgier geworden ist. Er erinnert sich an frühere Zeiten und vergleicht seine Aufzeichnungen mit einer billigen sowjetischen Konservennahrung, die in seiner Kindheit "Touristenfrühstück" genannt wurde. Er stellt Vergleiche an zwischen Berlin und Tiflis, das er konsequent Tbilissi nennt, und trotz oder gerade wegen des oft ironischen Tons wird die innere Einsamkeit deutlich, an der so viele Exilanten leiden. Wer Georgien wenig kennt, erfährt viel Neues, spürt aber auch das Fremde deutlich. - Für alle, die einen wichtigen Autor des Gastlandes der Frankfurter Buchmesse 2018 kennenlernen wollen. (Übers.: Natia Mikeladse-Bachsoliani)

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Touristenfrühstück

Touristenfrühstück

Zaza Burchuladze
Blumenbar (2017)

175 S.
fest geb.

MedienNr.: 589165
ISBN 978-3-351-05036-8
9783351050368
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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