Die Toten vom Jakobsweg
Prag im 13. Jh. Ulrich von Kulm, königlicher Prokurator, sieht sich gezwungen, die Äbtissin Agnes von Böhmen zu begleiten, die nach Santiago pilgern möchte. Die Pilgerreise steht unter keinem guten Stern, schon vor dem Aufbruch wurden drei Begleiter ermordet; auch unterwegs kommt es zu weiteren Todesfällen ... Weil Vlastimil Vondruška Historiker ist, Mittelalterkenner und bereits viele Sachbücher geschrieben hat, ist dies kein Kriminalroman, der eine bestimmte Epoche als Kulisse nutzt und einen Fall abspult, der mit der Epoche nichts zu tun hat. Hier folgt man nicht der Geschichte einer Wanderhure, Teehändlerin oder Bernsteinsammlerin, sondern erlebt Geschichte gemeinsam mit den Protagonisten. Trotzdem ist dieses Buch hervorragend geschrieben, spannend und mit interessanten Charakteren bestückt. Nicht umsonst ist Vondruška in Tschechien für seine historischen Kriminalromane um Ulrich von Kulm und seinen Knappen Otto bekannt. Sein Krimi ist allerdings kein Buch, das sich einfach so weglesen lässt, dafür ist es zu anspruchsvoll und zu komplex. Empfohlen für alle Bestände. (Übers.: Sophia Marzolff)
Ruthild Kropp
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Toten vom Jakobsweg
Vlastimil Vondruska
Bastei-Lübbe-Taschenbuch (2016)
Bastei-Lübbe-Taschenbuch ; 17433
382 S.
kt.