Die Tochter des Klosterschmieds
Nachdem Ewalt von Pfaffenstein seinem Burgschmied Ulf die Hand abgeschlagen hat, weil das von Ulf geschmiedete Schwert im Kampf gebrochen war, wird Ulf Klosterschmied von Liesenfelden. Dort übernimmt Ulfs Tochter Ula nach und nach die Arbeit ihres Vaters, denn Ulf ertränkt seinen Kummer im Alkohol. Der verkrüppelte und verschlagene Mönch Crippin, mit dem Ula sich anfreundet, wird auf ihr Können aufmerksam und schenkt ihr 'Himmelserz', mit dem sie ein stählernes Schwert schmiedet. Doch dieses Schwert und dessen Nachfolger werden ihr schließlich zum Verhängnis, weil nicht nur die Herren auf Burg Pfaffenstein danach gieren, ein solches Schwert zu besitzen. Mit der Hilfe des ihr immer zur Seite stehenden Lehrlings ihres Vaters und einem Hund, dem sie einst das Leben gerettet hat, flieht sie von Ort zu Ort. Während fast alle historischen und fiktiven Figuren statisch bleiben, erfährt die Protagonistin situative Wendung in ihrem Denken und Handeln. Ein spannender in sich schlüssiger Roman, der auch die Beschäftigung des Autors mit mittelalterlicher Schmiedekunst erkennen lässt. Empfehlenswert für jeden, der historische Romane liebt.
Adelgundis Hovestadt
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Tochter des Klosterschmieds
Peter Dempf
Bastei-Lübbe (2017)
Bastei-Lübbe-Taschenbuch ; 17594
446 S.
kt.