Der Gedanke an das Glück und an das Ende

Die Geschichte wirft ein Schlaglicht auf den 9. Juli 1961, einen besonderen Tag der Familie Chassaing. Der wortkarge, deprimiert wirkende Vater Albert kämpfte im Zweiten Weltkrieg in der Festung Schoenenbourg der Maginotlinie. Jetzt ist er Arbeiter Der Gedanke an das Glück und an das Ende bei Michelin und Nebenerwerbslandwirt. Der jüngere Sohn Gilles geht noch zur Schule und liest, ja 'er-lebt' gerade Honoré de Balzacs 'Eugénie Grandet'. Die Mutter Suzanne vermisst schmerzlich den älteren Sohn Henri, der gerade im Algerienkrieg kämpft. Sie ist, heimlich von Sehnsüchten geplagt, in Paul verliebt, den Briefträger des Dorfes. Henri hat nun geschrieben, dass er für eine TV-Sendung über den Algerien-Krieg interviewt wurde. Zu diesem Anlass soll heute der erste Fernsehapparat des Dorfes bei den Chassaings angeliefert werden. So versammeln sich Alberts Schwester mit Familie und das ganze Dorf bei der Familie. Alles passiert irgendwie gleichzeitig. Suzanne beginnt eine Liason mit Paul. Mit einem großen Familienessen werden auch alte Geschichten und Anschuldigungen auf den Tisch gebracht. Nach der Sendung geht Albert in seine Werkstatt und erhängt sich. Diesem abrupten Ende folgt das letzte Kapitel in der Gegenwart. Der 60-jährige Gilles ist seit 40 Jahren Professor für Literatur an der Uni. Er referiert über die 'Lüge der Maginot-Linie', unterbrochen von Gedanken an seinen Vater. - Ein Buch v.a. für frankophile Leser. (Übers.: Andrea Spingler)

Harald Grimm

Harald Grimm

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Der Gedanke an das Glück und an das Ende

Der Gedanke an das Glück und an das Ende

Jean-Luc Seigle
Beck (2014)

223 S.
fest geb.

MedienNr.: 578784
ISBN 978-3-406-66755-8
9783406667558
ca. 18,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
Diesen Titel bei der ekz kaufen.