Eva und Adam

Die biblische Urgeschichte um das Paradies, Adam und Eva und die Erbsünde fasziniert Kunst und Wissenschaft seit Jahrtausenden. Entsprechend umfangreich ist die Rezeptionsgeschichte dieser Erzählung. Der Historiker und Philosoph Kurt Flasch unternimmt Eva und Adam auf etwas mehr als 100 Seiten den Versuch, sich dem "Mythos" dieses Denkmotivs auf seine Weise zu nähern. Dabei möchte er weder "Ansprüche auf dem Feld der Gottesgelehrtheit" noch ein "biologisches oder ethnologisches Buch" vorlegen (S. 7). Vielmehr nimmt der Autor den Leser mit auf eine kleine Reise in den Bereich der Kunst- und Ideengeschichte. Der schmale Band liest sich wie ein kleiner Kommentar zur umfangreichen Rezeption von Adam und Eva. Entgegen der gewohnten Erstnennung Adams überschreibt er sein Werk mit "Eva und Adam", da er die Frau etwas mehr in den Mittelpunkt rücken und den männerdominierten Blick auf die Urgeschichte offenlegen möchte. Er konstatiert darüber hinaus, dass die Erzählung um die beiden Paradiesbewohner vielfach zu wortgetreu interpretiert worden ist. Das Buch kann durchaus zum Nachdenken anregen, jedoch ist es kein Werk zum Einstieg in den Themenkomplex. Mit dem vielfach etwas ironischen Blick auf die Deutung der Urgeschichte kann das Sachbuch nur als Ergänzungswerk dienen. Für große Bestände.

Sebastian Heuft

Sebastian Heuft

rezensiert für den Borromäusverein.

Eva und Adam

Eva und Adam

Kurt Flasch
Beck (2017)

132 S. : Ill. (farb.)
fest geb.

MedienNr.: 588966
ISBN 978-3-406-70787-2
9783406707872
ca. 7,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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