Einer von uns
Nach dem "Krieg", wie der Vater seine Scheidung und den Sorgerechtsstreit nennt, zieht er mit seinem zwölfjährigen Sohn und dessen älterem Bruder nach New Mexico, um noch einmal neu anzufangen. Zunächst gehen die Jungs ganz normal zur Schule, spielen Basketball, versuchen Freunde zu finden, während ihr Vater als Finanzberater von zu Hause aus arbeitet. Doch mit der Zeit verändert er sich. Die Jungs entdecken, dass ihr Vater drogenabhängig ist, was seine extremen Stimmungsschwankungen erklärt. Ist er in einem Augenblick ein liebender Vater, wird er im nächsten aufbrausend, schlägt sie sogar brutal zusammen. Er vernachlässigt seine Kinder und die Arbeit immer mehr, sodass der Ältere schließlich selbst arbeiten geht, damit sie überleben. Der Vater versucht, die Brüder zu manipulieren und gegeneinander auszuspielen, hält immer einen von ihnen in der Wohnung gefangen. Nur ihr Zusammenhalten macht die Brüder stark genug, ihre Angst vor dem Vater zu überwinden und ihre Flucht zu planen. - Daniel Magariel beschreibt in seinem kurzen Debütroman mit eiskalter Härte, wie die Brüder versuchen, mit der Unberechenbarkeit ihres Vaters klarzukommen, wie sie zunächst als Familie zusammenhalten wollen, sich schließlich jedoch schützen und ums Überleben kämpfen müssen. Keine leichte aber empfehlenswerte Lektüre.(Übers.: Sky Nonhoff)
Nicole Lorrig
rezensiert für den Borromäusverein.
Einer von uns
Daniel Magariel
Beck (2017)
171 S.
fest geb.