Mein Herz zwischen den Zeilen
Oliver ist der Prinz in einem Märchen, doch seit Jahrhunderten hat er schon keine Lust mehr, seine Prinzessin Seraphina zu retten. Sein Herz schlägt vielmehr für die junge Deliah, die er jedoch nur zu Gesicht bekommt, wenn sie in dem Buch liest, in dem er gefangen ist. Plötzlich gelingt es ihm, ein "Hilf mir" auf einer der Buchseiten zu platzieren. Tatsächlich wird Deliah darauf aufmerksam. Mit Zeichnungen, Buchstaben, Wörtern gelingt es ihnen, sich auszutauschen, und gemeinsam setzen sie alles daran, dass Oliver seine langweilige Märchenwelt verlassen und mit Deliah die echte Liebe kennenlernen kann. - Die Grundidee der Geschichte ist alt und erinnert stark an Cornelia Funkes "Tintenherz". Neu ist jedoch die Erzählweise aus drei verschiedene Perspektiven: aus der Sicht Olivers als individuelle Person im Buch, die von Deliah und die des Erzählers, der das ursprüngliche Märchen erzählt. Die Autorinnen, Jodi Picoult und ihre Tochter Samantha van Leer, schaffen damit keine Neuheit, wohl gelingt es ihnen aber, liebenswürdige Figuren, etwa ein Streitross mit Figurproblemen, amüsante Episoden und eine abwechslungsreiche Handlung zu entwickeln, sodass man das Buch nicht aus der Hand legen möchte. (Übers.: Katharina Förs, Christa Prummer-Lehmann)
Sonja Schmid
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Mein Herz zwischen den Zeilen
Jodi Picoult ; Samantha van Leer
Boje (2013)
286 S. : Ill.
fest geb.