Selfies

Wie soll man den Inhalt dieses Krimis kurz und knapp wiedergeben? Hier ein Versuch: Eine Beamtin im Kopenhagener Sozialamt macht sich auf einen blutigen Feldzug gegen Personen, die in ihren Augen "Sozialschmarotzer" sind. Ziel sind auch drei junge Selfies Frauen, welche ihrerseits nichts Gutes mit ihrer zuständigen Sachbearbeiterin im Sinn haben. Die Großmutter einer dieser jungen Frauen - selbst am Rande in einen fast vergessenen Mordfall verwickelt - wird in einem Park ermordet. Und die Nachbarin eben jener Ermordeten ist Rose, die Mitarbeiterin im Sonderdezernat Q. Sie hat im Moment mehr als genug mit der Aufarbeitung ihres Lebenstraumas zu tun, stolpert aber unverhofft mitten hinein in den Fall. Und im Zentrum all dessen stehen wie üblich Carl Mørck und der Rest des Sonderdezernats. - Jedem anderen Autoren würde man wahrscheinlich diesen Plot, der noch dazu mit großzügig verwendeten Klischees daher kommt, um die Ohren schlagen. Nicht jedoch Jussi Adler-Olsen (zuletzt in dieser Reihe der etwas schwächere Band "Verheißung"). Er schafft es hier geradezu meisterhaft, die Balance zwischen fast dramatischer Spannung und humorvollen Intermezzi zu halten und alle Fäden am Ende zu einem großen Ganzen zu verweben - Respekt! Für Büchereien ist die Anschaffung fast ein Muss, da es eine große Sonderdezernat-Q-Fangemeinde gibt. Für Einsteiger in die Reihe ist der Titel allerdings weniger geeignet. (Übers.: Hannes Thiess)

Thomas Oberholthaus

Thomas Oberholthaus

rezensiert für den Borromäusverein.

Selfies

Selfies

Jussi Adler-Olsen
Dt. Taschenbuch-Verl. (2017)

575 S.
fest geb.

MedienNr.: 588478
ISBN 978-3-423-28107-2
9783423281072
ca. 23,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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