Origin

Robert Langdon ist zu einer geheimnisvollen Präsentation ins Guggenheim-Museum nach Bilbao eingeladen worden. Dort will Erwin Kirsch - Milliardär, Zukunftsforscher, Technikfreak und Tausendsassa - eine wissenschaftliche Entdeckung präsentieren, Origin die die großen Fragen des Menschseins - Woher kommen wir? Wohin gehen wir? - "in aller Klarheit und jenseits aller Zweifel" beantwortet. Doch dazu kommt es nicht. Kirsch wird während der Präsentation erschossen. Langdon und Ambra Vidal, die Leiterin des Museums, wollen danach nur eines: einen Weg finden, die unterbrochene Präsentation, der außer den Gästen im Museum noch Millionen per Livestream folgen, fortzusetzen. Dabei steht ihnen Winston zur Seite, eine weit fortgeschrittene Form künstlicher Intelligenz, die Kirsch entwickelt hat. Ambra Vidal ist pikanterweise die Verlobte des spanischen Kronprinzen. Doch möglicherweise ist ausgerechnet der Kronprinz in den Mord verwickelt. Mit dessen Leibgarde und dem Attentäter im Nacken machen Langdon und Vidal sich auf den Weg nach Barcelona, wo die Situation in der Basilika La Sagrada Familia eskaliert. - Dan Brown hat einen packenden Thriller geschrieben, der sich am besten liest, wenn man nicht zu hohe Ansprüche an Stil und Stichhaltigkeit stellt. Auch sollte man unempfindlich sein gegenüber Klischees. Die im ersten Kapitel angekündigte wissenschaftliche Erkenntnis, die die Religionen "zerschmettern" würde, wie Erwin Kirsch glaubt, entpuppt sich als heiße Luft. Der Atheist Kirsch, der sich anfangs den Weltreligionen in jeder Hinsicht überlegen fühlt, ja sie verachtet, spricht am Ende ein Gebet, das er ausdrücklich an einen Gott adressiert. Und der Pfarrer von La Sagrada Familia darf ein paar weise Worte zur zukünftigen Rolle des Christentums beisteuern. Ist das vielleicht die Entschädigung dafür, dass der Roman ausführlich und mit starken Bildern suggeriert, Religion und Gewalt gingen Hand in Hand und die Welt wäre deshalb ohne die Religionen besser dran? Die Fragen nach dem Woher und Wohin des Menschen gehen in diesem Brei unter; was am Ende bleibt ist vor allem das Misstrauen künstlicher Intelligenz gegenüber. (Übers.: Axel Merz)

Christoph Holzapfel

Christoph Holzapfel

rezensiert für den Borromäusverein.

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Dan Brown
Lübbe (2017)

670 S.
fest geb.

MedienNr.: 591255
ISBN 978-3-431-03999-3
9783431039993
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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