Freundinnen

Marilyn Yalom und ihre Coautorin Teresa D. Brown schrieben eine Geschichte der Frauenfreundschaften. Sie stellen fest: Von Frauenfreundschaften ist in der Bibel und in der antiken Mythologie und Geschichte entsprechend der Geringschätzung des weiblichen Freundinnen Geschlechts nicht die Rede. Aus gutem Grund gehen aber die Verfasserinnen davon aus, dass es echte Freundschaften unter Frauen schon immer gegeben hat, auch wenn sie in der Literatur kein Echo fanden. Als Beispiel sehen sie den Besuch der Jungfrau Maria bei ihrer viel älteren Base Elisabeth. Aus dem Mittelalter sind dann schon zahlreiche Beispiele von Briefkontakten unter vornehmen Nonnen bekannt, die zum Teil lebenslange Vertrauensverhältnisse und Zuneigung belegen. Ab dem 16. Jh. zitieren dann die Autorinnen eine große Fülle von Freundschaften unter Frauen, vor allem aus England, den amerikanischen Kolonien und Frankreich. Für die Aufklärung und Romantik können sie auch deutsche Beispiele vorstellen. Breiten Raum nehmen die Freundschaften angesehener Frauen im 20. Jh. ein, zum Beispiel die der amerikanischen Präsidentengattin Eleanor Roosevelt. Versucht wird auch ein Ausblick auf die gegenwärtige und zu erwartende Entwicklung. - Auch wenn der herangezogene Stoff weitgehend aus dem angloamerikanischen Raum stammt, verdient das Thema Beachtung. Vor allem für Leserinnen von Interesse.

Julia Massenkeil-Kühn

Julia Massenkeil-Kühn

rezensiert für den Borromäusverein.

Freundinnen

Freundinnen

Marilyn Yalom ; Theresa Donovan Brown
btb (2017)

409 S.
fest geb.

MedienNr.: 589215
ISBN 978-3-442-75685-8
9783442756858
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Ge
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