Die Supernasen
Wie die Ameisen an der Zunge des Ameisenbären blieb Lydia Möcklinghoff (nach eigener Auskunft) als Wissenschaftlerin an ihnen kleben. Deshalb stellt sie zunächst diese bedrohte Tierart vor, doch dann geht sie weiter, viel weiter. Sie reist nach Grönland, Afrika, Brasilien und besucht ihre Kollegen, die sich ebenfalls der Beobachtung und dem Schutz einer Tierart, wie Fröschen oder Flussneunaugen verschrieben haben. Es ist kein wissenschaftliches Buch, welches den Leser ausschließlich mit Fakten über die Tiere informiert. Das Buch hebt sich durch seinen lockeren, dokumentarischen Schreibstil ab. Dadurch gelingt es der Autorin die Leser/innen, an ihren Erlebnissen teilhaben zu lassen, etwas über die Lebensweise der Tiere zu erfahren und eine Beziehung zu ihnen aufzubauen. Plötzlich versteht man, warum man nicht einfach zusehen kann, wie Arten von unserem Planeten verschwinden, auch wenn sie erst einmal unwichtig erscheinen. Ein packendes Buch mit Verständnis für Tiere und Menschen.
Daisy Liebau
rezensiert für den Borromäusverein.
Die Supernasen
Lydia Möcklinghoff
Hanser (2016)
317 S. : Ill.
fest geb.