Ein Jahr in Prag

Ein Jahr in einer Stadt zu leben und zu arbeiten, d.h. sich im Auf und Ab der Jahreszeiten zu bewegen, sich mit den unterschiedlichsten Angewohnheiten der dort lebenden Menschen - sowohl mit den erstrebenswerten wie auch mit den kopfschüttelnd hinzunehmenden - zu arrangieren, sich der Stadt dort zu nähern, wo nicht ihre Schokoladenseiten zu finden sind, heißt, sich auf diese Stadt einzulassen. An dieser intensiven Beziehung mit "Prag, der Mutter aller Städte" (Inschrift am Hauptbahnhof) lässt die Journalistin Corinna Anton den Leser teilhaben, indem sie ihr inneres Ankommen in dieser atmosphärisch so dichten Stadt locker und flott, aber keineswegs oberflächlich schildert. Eingebettet in die Monate dieses Jahres erzählt die Autorin z.B. von kuriosen Erlebnissen mit Behörden, in öffentlichen Verkehrsmitteln, mit Arbeitskollegen und vielen anderen Menschen, von einem stimmungsvollen Abend am nebligen Ufer der Moldau und von ihrem ganz persönlichen "Prager Frühling". Jeder Monat birgt so kleine Geschichten mit vielen Randerlebnissen in sich, die den Leser die vielgepriesene magische Anziehungskraft Prags spüren lassen. - Empfehlenswert für alle Büchereien!