Warum lässt uns Gottes Liebe leiden?
An der Theodizeefrage: "Warum gibt es Leid in der Welt, wenn wir an einen gütigen Gott glauben?", scheiden sich immer wieder die Geister. Das Leid in der Welt ist eine "Infragestellung" des persönlichen Glaubens an Gott, die sowohl negativ als auch positiv ausgehen kann. G. Greshake befasst sich als Theologe und spiritueller Autor seit Jahrzehnten damit. Theologisch unanfechtbar kompetent, mit großer seelsorgerlicher Erfahrung und Altersweisheit hat er seine bisherigen Abhandlungen überarbeitet, aktualisiert und ergänzt. Eine letzte Antwort kann auch er nicht bieten. Er lädt nur ein zu einer Hoffnung angesichts der Grenzen und Begrenztheiten menschlichen Lebens: "Nicht durch Verdrängen und Verschweigen, sondern durch mutiges Anschauen und Bejahen der Grenze und durch die Hoffnung, dass die Grenze nicht das letzte Wort hat, lässt ich mit Grenzen leben und Leiden bewältigen". Für an theologischen Fragen interessierte Leser/innen ab mittleren Beständen empfehlenswert.
Frank Müller
rezensiert für den Borromäusverein.
Warum lässt uns Gottes Liebe leiden?
Gisbert Greshake
Herder (2017)
142 S.
fest geb.