Treibgut

Der Schweizer Autor vergleicht die Altlasten im Bewusstsein der Menschen mit dem Treibgut, das von Gewässern angespült wird. In essayartigen Episoden schreibt er von un-wiederbringlichen Verlusten durch den Tod. Vor allem am Grab seiner geliebten Treibgut Frau - er spricht von "unserem Grab", in dem auch er begraben sein wird - macht er sich Gedanken über das Lebensende, die Trauer und den Schmerz beim Verlust eines Angehörigen. Er fragt, was schmerzlicher ist, der Tod eines geliebten Partners oder der Kummer, unwiederbringlich verlassen zu werden. Gross macht sich Gedanken über den Unterschied von Groll, Zorn und Neid. Er erzählt, wie er den Tod in seiner Kindheit auf dem Dorf erlebte, spricht vom sprichwörtlichen letzten Hemd oder der einst in fast jeder Familie vorhandenen Versehgarnitur. Es ist die Rede von der Verehrung der heiligen Kümmernis, aber auch von der Sängerin Conchita Wurst. Vom Unterschied des Sterbens bei den Tieren und beim Menschen ist die Rede. Zahlreiche überraschende Äußerungen berühmter Geistesgrößen werden zitiert. - Der Autor schrieb sich den Groll über den Verlust seiner Partnerin von der Seele und will einen Weg aufzeigen, wie man versuchen kann, "gut zu sterben". Eine anregende Mischung von autobiopgraphischen Anmerkungen und allgemein gültigen Überlegungen über das Lebensende.

Hans Niedermayer

Hans Niedermayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Treibgut

Treibgut

Peter Gross
Herder (2017)

160 S.
fest geb.

MedienNr.: 590760
ISBN 978-3-451-60031-9
9783451600319
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Fa
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