Tote essen auch Nutella
Martina Plieth leitet zur eigenen Vorstellung vom Tod an. Dazu konfrontiert sie ihre Leser mit den Vorstellungen, die Kinder vom Tod haben, um problematische Positionen auszugleichen und Ängste oder Erfahrungen überhaupt erst zur Sprache zu bringen. Sieben Kapitel - innerhalb einer Woche gut durchzuarbeiten - widmen sich Symbolen, Gräbern, Friedhöfen, den Verstorbenen, den Hinterbliebenen, dem Tod als Gestalt, Gewalt und Sterben sowie dem Leben nach dem Tod. Jedes Kapitel bietet Anregungen für die Selbstwahrnehmung in Form von sehr persönlichen, direkten Fragen. Elementar für das Buch sind jedoch die Äußerungen und Einfälle von Kindern, die die Autorin als Sprungbrett nutzt, um den Leser anzuleiten, die eigenen Vorstellungen zu hinterfragen. Sicher sind diese faszinierenden Hoffnungsbilder der Kinder nicht im luftleeren Raum ohne Erwachseneneinwirkung entstanden, doch kommt es der Autorin auf die Kreativität der Kinder-Äußerungen an. Ein faszinierender Weg, sich mit den eigenen Todesvorstellungen und denen von Kindern zu beschäftigen. Als Ergänzung für ausgebaute Bestände und Gemeinden mit Trauergruppen empfohlen.
Reiner Andreas Neuschäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Tote essen auch Nutella
Martina Plieth
Kreuz (2013)
159 S. : Ill.
fest geb.