Die letzte Stunde

1348 wird Südengland von der Pest heimgesucht, die Abertausende dahinrafft. Ein Heilmittel ist nicht bekannt, die Menschen wissen nicht, wie die Krankheit übertragen wird und nehmen die Seuche als Strafe Gottes für ihre Sünden hin. Die junge Lady Die letzte Stunde Anne, Herrin über ein kleines Landgut, hat ihre Kindheit im Kloster verbracht und durch die Unterweisung in Heilkunde, die sie dort erhalten hat, weiß sie, dass nur strenge Isolation die Ihren vor Ansteckung schützen kann. Selbst ihren Gemahl, einen ungebildeten Despoten, lässt sie nicht mehr in die abgeriegelte Einfriedung, als er von einer Reise zurückkehrt. Das bringt ihr den Hass ihrer Tochter ein, ihre Leibeigenen und Diener jedoch sind ihr für die Schutzmaßnahmen dankbar und verehren sie. Lady Anne hält nichts von angeblich gottgewollten Standesunterschieden und glaubt an einen liebenden Gott - Gedanken, die ihr als Ketzerei ausgelegt werden könnten. Als Anne den jungen Thaddeus, den sie seit seiner Kindheit unterrichtet hat, zum neuen Verwalter macht, tritt sie damit Ereignisse los, die sie nur mit größter Mühe und Diplomatie unter Kontrolle halten kann. - Walters, bekannt als Autorin fesselnder Kriminalromane, meldet sich mit diesem brillanten historischen Roman eindrucksvoll zurück, der nicht nur mit einer spannenden Handlung, sondern auch mit gut recherchiertem Hintergrund und philosophischen Gedanken über den Glauben an Gott und die Lehren der Kirche überzeugt und in einem Atemzug mit Hillary Mantel und Rebecca Gablé zu nennen ist. Für alle Büchereien. (Übers.: Sabine Lohmann u. Peter Pfaffinger)

Susanne Steufmehl

Susanne Steufmehl

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Die letzte Stunde

Die letzte Stunde

Minette Walters
Heyne (2018)

653 S.
fest geb.

MedienNr.: 592355
ISBN 978-3-453-27168-5
9783453271685
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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