Schweinebande!

Der Autor beschreibt zunächst, wie er im Jahr 1969 seine Ausbildung zum Metzger begann, wie damals gearbeitet wurde und welche vergleichsweise harmlosen Tricks auch damals schon angewendet wurden, um die Gewinnmargen etwas zu erweitern. Mitte der Schweinebande! 1970er Jahre hielt schließlich die Industrie Einzug in die Lebensmittelherstellung und es begann ein sich immer mehr beschleunigender Prozess aus Kostensenkung, sinkenden Qualitätsstandards, Manipulationen und Trickser- und Betrügereien, bei denen nur noch materielle Gier im Zentrum des Handelns stand und steht und jeglicher moralischer und ethischer Kompass verloren gegangen ist. Spannend und erschreckend zugleich sind auch die konkreten Einblicke, was mit den "richtigen" Maschinen, Stabilisatoren, Aromen und dem entsprechenden Fleischabfall technisch alles möglich und machbar ist. Dass der Autor über jahrzehntelange praktische Erfahrungen in verschiedensten Bereichen des Gewerbes verfügt, verleiht dem Buch Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit. Absolut lesenswert, oftmals schockierend und hochgradig interessant - ein Buch, das einen erschreckenden und tiefen Einblick in die Machenschaften einer Branche bietet, die sich nur noch der Gewinnmaximierung verschrieben und jegliches Verantwortungsgefühl schon längst verloren hat.

Markus John

Markus John

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Schweinebande!

Schweinebande!

Franz Josef Voll mit Leo G. Linder
Ludwig (2017)

286 S.
kt.

MedienNr.: 589944
ISBN 978-3-453-28087-8
9783453280878
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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