Warum wir Irre wählen

Ausgangspunkt des Essays ist die These, dass die moderne Gesellschaft durch neurotische Ängste geprägt sei, die zu einer Gefahr für die pluralistische Demokratie würden. Ein neuer Politikertyp nutze geschickt die sozialen Medien für die Selbstvermarktung Warum wir Irre wählen und Manipulation der Bevölkerung. Dabei beherrschten Ersatzprobleme und emotionalisierte Scheindebatten den politischen Diskurs, die den großen Vereinfachern und Populisten den Weg zur Macht bahnten. Der Bezug zu den USA des Donald Trump liegt auf der Hand, aber die Kritik des Autors ist fundamentaler: Er wendet sich nicht nur gegen "Fake News" und "Terrortainment", sondern gegen die gezielte Manipulation durch Big Data, die unkontrollierte Macht der Hightech-Konzerne und die Gier des Raubtierkapitalismus. Auch auf Arbeitsplatzvernichtung durch fortschreitende Digitalisierung wird warnend hingewiesen. - Der Autor gefällt sich in der Rolle der politischen Kassandra und liebt zugespitzte Formulierungen. Trotzdem bietet der nicht gerade einfach zu lesende Essay viele Denkanstöße für kritische Leser/innen.

Johann Book

Johann Book

rezensiert für den Borromäusverein.

Warum wir Irre wählen

Warum wir Irre wählen

Roman Maria Koidl
Hoffmann und Campe (2017)

175 S.
fest geb.

MedienNr.: 590470
ISBN 978-3-455-00249-2
9783455002492
ca. 16,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: So
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