Fräulein Hedy träumt vom Fliegen
Eigentlich träumt Fräulein Hedy nicht vom Fliegen sondern davon, an einen Nacktbadestrand gefahren zu werden. Die 88-jährige reiche, resolute und schlagfertige Seniorin gibt mit diesem Inhalt eine Anzeige auf und bringt damit einiges ins Rollen. Ihre Tochter ist entsetzt, kann die Anzeige aber auch für die Amtsenthebungsklage verwenden, die sie anstrengt, um als Nachfolgerin ihrer Mutter in der "Stiftung für begabte Kinder" den Vorsitz übernehmen zu können. Als sich niemand auf die Anzeige meldet, beschließt Fräulein Hedy, ihren Physiotherapeuten Jan als Fahrer zu engagieren. Dumm nur, dass dieser weder einen Führerschein hat, noch lesen und schreiben kann. Aber auch dafür hat Fräulein Hedy eine Lösung. Parallel erfährt man von Fräulein Hedys aufregender Vergangenheit, in der sie tatsächlich als eine der ersten Frauen zur Pilotin ausgebildet wurde. Sie hat aber auch zwei Männer heiß geliebt und tragisch verloren. In der Kombination aus aktuellem Geschehen und Rückblicken ergibt sich ein abwechslungsreiches und humorvolles, packendes und interessantes Lesevergnügen, das uneingeschränkt zu empfehlen ist.
Gabriele Güterbock-Rottkord
rezensiert für den Borromäusverein.
Fräulein Hedy träumt vom Fliegen
Andreas Izquierdo
Insel-Verl. (2018)
Insel Taschenbuch ; 4609
524 S.
kt.