Die Frau von gegenüber

Eine ältere Frau und ein älterer Mann wohnen in gegenüberliegenden Häusern und beobachten einander. Er nimmt sogar ein Fernglas zur Hilfe. Beide sind pensioniert und verwitwet und doch gehen sie ganz unterschiedlich mit ihrer Situation um. Irene Die Frau von gegenüber genießt ihre Unabhängigkeit, pflanzt ihre Lieblingsblumen in die Balkonkästen oder verabredet sich spontan mit Freundinnen. Rüdiger hingegen hat eine seltsame Lähmung befallen. Schon den Mülleimer zu leeren, fällt ihm schwer. In der großen Wohnung, in der er früher mit Frau, Kind und Hund gewohnt hat, fühlt er sich verloren. Während des heißen Sommers, in dem die Geschichte spielt, geraten die Dinge in Bewegung. Beide betrachten ihre verstorbenen Partner auf einmal in einem neuen Licht. Vielleicht liegt es auch an der jungen Frau, die unter Irene eingezogen ist. Sie wohnt alleine mit ihren beiden kleinen Söhnen und versucht, ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Die Handlung des Romans überschlägt sich. Plötzlich stehen auch die Ehen der Kinder von Irene und Rüdiger auf dem Prüfstand. Eine Freundin erleidet einen Schlaganfall, ein Freund sucht sich eine jüngere Freundin. - Herrad Schenk, die Sozialwissenschaftlerin und Schriftstellerin ist, gibt keine selbstgefälligen Antworten auf die großen Fragen des Lebens. Stattdessen zeigt sie charmant verschiedene Möglichkeiten auf, das Leben auch im Alter zu gestalten. Für alle Bestände.

Susanne Emschermann

Susanne Emschermann

rezensiert für den Borromäusverein.

Die Frau von gegenüber

Die Frau von gegenüber

Herrad Schenk
Insel-Verl. (2017)

Insel-Taschenbuch ; 4611
235 S.
kt.

MedienNr.: 592277
ISBN 978-3-458-36311-8
9783458363118
ca. 9,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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