Die geheime Geschichte von Twin Peaks
Kennen Sie Twin Peaks? Nein? Dann haben Sie die Kult-Fernsehserie, die Anfang der 90er Jahre die Mystery-Welle im Fernsehen eröffnete, vermutlich nicht gesehen. Nach vielen Jahren Pause erscheint in diesem Jahr die dritte Staffel als lang ersehnte Fortsetzung und sozusagen zur Einstimmung darauf fasst dieses als Dossier konstruierte Buch die Geschehnisse der ersten beiden Staffeln zusammen. Die FBI-Agentin Tamara Preston erhält den Auftrag, ein Dossier zu analysieren, das die seltsamen Ereignisse, die sich in der Geschichte des Ortes Twin Peaks seit dem Auftauchen der ersten Siedler immer wieder ereignet haben, zusammenfasst. Erstellt und kommentiert hat das Dossier eine geheimnisvolle Person namens "Der Archivar", die nun enttarnt werden soll. Das Dossier besteht aus Zeitungsartikeln, Augenzeugenberichten und anderen Dokumenten, die von Preston nun samt den Kommentaren des Archivars analysiert und bewertet werden. Das Buch stellt also keinen klassischen Roman dar, sondern ist eben genau wie ein Dossier mit Randnotizen etc. aufgebaut, was ein durchaus interessantes, wenn auch nicht ganz neues Stilmittel darstellt. Für Fans der Twin Peaks-Geschichte sicherlich eine Bereicherung, auch als Vorbereitung auf die dritte Fernsehstaffel gut nutzbar; als alleinstehende Geschichte ohne die Fernseherzählung jedoch kaum interessant und daher nur für große Bibliotheken wirklich eine Anschaffung wert. (Übers.: Stephan Kleiner)
Michael Ziemons
rezensiert für den Borromäusverein.
Die geheime Geschichte von Twin Peaks
Mark Frost
Kiepenheuer & Witsch (2016)
365 S. : zahlr. Ill. (z.T. farb.)
fest geb.