Keyserlings Geheimnis

Eduard Graf von Keyserling wächst Ende des 19. Jh. als estnischer Adelsspross auf. Als er nach einem Skandal seine Heimat verlassen muss, lässt er sich zunächst in Wien und dann in München nieder. Hier kann er seiner eigentlichen Leidenschaft, Keyserlings Geheimnis der Schriftstellerei, erfolgreich nachgehen. Der Roman spielt im Sommer 1901, in dem sich eine Künstlerclique mit dem gut fünfzigjährigen Protagonisten an den Starnberger See zurückzieht und ein heute in der neuen Pinakothek München hängendes Porträt Keyserlings angefertigt wird. In Rückblenden wird von seiner Kindheit in Estland und von seinen Wiener Jahren nach seiner überstürzten Flucht aus der baltischen Heimat erzählt. Um übergangsweise das Familiengut zu leiten, kehrt er noch einmal für einige Jahre zurück. Sein Lebensmittelpunkt ist nun aber München und die Schriftstellerei sein Beruf. Am Ende des Buches kommt schließlich der Skandal zu Tage, der Keyserlings Leben eine völlig neue Wendung gegeben hat und ihm schlussendlich ermöglichte, seine Karriere als Autor zu starten. - Ein gut lesbarer Roman mit einer interessanten Geschichte, die an die wenigen bekannten Fakten aus Keyserlings Leben anknüpft und einen Einblick in die Künstlerszene der vorletzten Jahrhundertwende gibt ebenso wie in das Leben der baltischen Adligen. Angenehme, gerne empfohlene Lektüre ab mittleren Beständen.

Dorothee Rensen

Dorothee Rensen

rezensiert für den Borromäusverein.

Keyserlings Geheimnis

Keyserlings Geheimnis

Klaus Modick
Kiepenheuer & Witsch (2018)

233 S. : Ill.
fest geb.

MedienNr.: 592804
ISBN 978-3-462-05156-8
9783462051568
ca. 20,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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