Eins wollt ich dir noch sagen
Riley und Nadine lernen sich im Park kennen. Er, aus ärmlichen Verhältnissen, verkehrt auf Grund seiner künstlerischen Begabung bald schon als gern gesehener Gast im Hause von Nadines Familie, doch als sie sich verlieben, verbietet die Mutter diese ungehörige Verbindung. Riley zieht in den Krieg und kommt an die Front unter das Kommando von Peter. Dieser fühlte sich als englischer, wohlhabender Bürger verpflichtet, seinem Land zu dienen. Daher hat er seine schöne Frau Julia zurückgelassen, obwohl deren einziger Lebensinhalt ihr Mann war. Auch Nadines Gedanken richten sich in die Ferne auf Riley. Obwohl er sie verlassen hat, hört sie nicht auf, ihm an die Front zu schreiben, bis auch er als einzigen Ausweg aus dem ganzen Wahnsinn des Krieges die Liebe erkennt. Aus anfänglich zögerlichen Antworten werden bald innige Liebesbeweise und ein gemeinsames Leben scheint sicher. Doch dann wird Riley schwer verwundet und als Krüppel möchte er nicht länger mit seiner schönen Nadine zusammen sein. Er trennt sich, sie geht als Krankenschwester nach Frankreich - ob sie sich je wiedersehen? - Mit emotionaler, bildreicher Sprache beschreibt Julia Young das facettenreiche Gefühlsleben ihrer Protagonisten. Auf eindringliche, bisweilen auch schockierende Weise schreckt sie dabei auch vor der Schilderung der Kriegsgräuel nicht zurück. Leicht findet sich der Leser sowohl in die Gefühlslage der wartenden Frauen zu Hause als auch in die Verzweiflung der Soldaten in den Schützengraben an der Front ein. Ein gelungener, wenn auch ein wenig kitschiger Roman. (Übers.: Claudia Feldmann)
Sonja Schmid
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Eins wollt ich dir noch sagen
Louisa Young
List (2011)
425 S.
fest geb.