Immer diese Herzscheiße

Ist das Leben wirklich ein "einzig großer Haufen Herzscheiß"? Sarah ist sich ziemlich sicher. Was kann man auch anderes erwarten, wenn man in einem Viertel wie Stuttgart Hallschlag lebt. Hartz IV, Kriminalität und Armut. Was soll Sarah sich also Immer diese Herzscheiße für eine Zukunft erhoffen? Hartz IV, ganz klar. Schule? Interessiert sie nicht. Ihre Hobbys? Klauen, Unter-der-Brücke-trinken und Spaßhaben. Soweit, so klischeehaft. Als Sarah dann von ihrem Lehrer beim Dealen erwischt wird, stellt er sie vor die Wahl. Entweder sie macht bei einem Theaterprojekt mit, oder sie fliegt von der Schule. Obwohl Sarah "null Bock" hat, macht sie widerwillig mit und lernt dabei Paul kennen, der ganz anders ist als ihre anderen Freunde. Er ist gut in der Schule und hat klare Zukunftsvorstellungen. Bald merkt Sarah, dass ihre Zukunft doch nicht so grau und ausweglos ist und es sich vielleicht lohnt, etwas aus ihren Talenten zu machen. Doch da wo Türen aufgehen, schließen sich andere wieder. Sarah erlebt Rückschläge und fühlt sich als "Sozialexperiment" ausgenutzt. - Dieses Buch greift vielleicht zu viele Klischees eines Mädchens aus einem sozial auffälligen Milieu auf, doch es zeigt: "Eigne Ausbildung und Entwicklung: das ist Leben und Freiheit."(S.309) Die Journalistin Nana Rademacher transportiert gerade diese Botschaft und verpackt sie in einem spannenden, herzerwärmenden Jugendroman. Für alle Bestände zu empfehlen.

Cornelia Braun

Cornelia Braun

rezensiert für den Borromäusverein.

Immer diese Herzscheiße

Immer diese Herzscheiße

Nana Rademacher
Ravensburger Buchverl. (2017)

309 S.
fest geb.

MedienNr.: 591813
ISBN 978-3-473-40137-6
9783473401376
ca. 15,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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