Nyx

In einer Welt der nahen Zukunft beherbergt ein riesiges Passagierschiff, das den Namen der griechischen Göttin der Nacht, Nyx, trägt, mehrere tausend Rentner. Sie werden aus Kostengründen statt in Altenheimen auf das Schiff gebracht, wo sie ihren Nyx Lebensabend in kleinen Kabinen verbringen. Das Schiff hat über 75 Stockwerke und ist über 4 Kilometer lang. Abgesehen von tausenden Mitarbeitern, die die Rentner betreuen und das Schiff in Gang halten, sind unzählige Arbeits- und Sicherheitsroboter auf dem Schiff im Einsatz. Im Mittelpunkt des Romans steht die deutsche Ärztin Polly, die auf dem Schiff ihre neue Stelle antritt. Schon bald lernt sie den Techniker Rafael kennen. Er berichtet ihr, sein Kollege sei unter mysteriösen Umständen verschwunden. Polly stößt auf ebenso merkwürdige Todesfälle unter den Rentnern, die - bevor sie starben - aggressiv wurden und eine blau verfärbte Zunge hatten. Daneben steht eine kleine Gruppe von Rentnern im Mittelpunkt, aus deren Sicht von ihrem Leben im Alter erzählt wird. - Dem Roman hätte manche Kürzung gut getan, so wirkt er eher langatmig. Auch die untergründige Bedrohung durch die Todesfälle kann die Geschichte nicht über die mehr als 400 Seiten tragen. Nur ein Höhepunkt reicht da leider nicht aus. Idee und Sprache des Autors verdienen trotzdem Anerkennung.

Helmut Lenz

Helmut Lenz

rezensiert für den Borromäusverein.

Nyx

Nyx

Dirk van Versendaal
Rowohlt Hundert Augen (2017)

444 S.
fest geb.

MedienNr.: 877610
ISBN 978-3-498-07069-4
9783498070694
ca. 22,95 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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