Besser als Bus fahren

Was 2013 mit einem spontanen Tweet auf Twitter begann und mehrere Zehntausend "Follower" vorweisen kann, schlägt sich nun im mittlerweile zehnten Buch nieder. Protagonistin Renate Bergmann plaudert ungeniert-flapsig aus ihrem Leben und bedient hemmungslos Besser als Bus fahren jedes Klischee. Nach vier Ehemännern, allesamt verstorben, begibt sie sich nun mit ihrer besten Freundin Gertraud, der sie die Reise gar spendiert, auf hohe See. Bei einer Kreuzfahrt im Mittelmeer haben die beiden schrulligen Damen mit einigen Unbilden zu kämpfen, allem voran der Seekrankheit von Gertrud. Doch die beiden Mittachtziger wissen jede Situation zu nehmen, ob mit Koketterie, Altersstarrsinn, Humor oder gesundem Menschenverstand. Torsten Rohde, "Erfinder" der Online-Omi, lässt seine Renate Bergmann diesmal auf "Traumschiff-Pfaden" wandeln, nachdem er in den Buch-Vorgängern u. a. Alterswehwehchen, Weihnachten und auch Erbschaften abhandelte. Renate Bergmann redet, wie ihr der Schnabel gewachsen ist, und das schlägt sich auch auf der "schriftlichen Variante" ihrer Ergüsse nieder. So wimmelt das Buch vor verquerem Neudeutsch, Halbdialekt und unvollständigen Satzgefügen. Aber genau das macht wohl den "Scharm" - wie die Protagonistin sagen würde - aus. Torsten Rohde trifft, obwohl selbst erst in den Vierzigern, die Umstände des Seniorendaseins auf den Punkt. - Sicher kein literarisches Meisterwerk, als locker-leichte Urlaubs- und Freizeitlektüre aber durchaus zu empfehlen.

Sabine Tischhöfer

Sabine Tischhöfer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Besser als Bus fahren

Besser als Bus fahren

Renate Bergmann
Rowohlt Taschenbuch-Verl. (2017)

rororo ; 29094
232 S.
kt.

MedienNr.: 852103
ISBN 978-3-499-29094-7
9783499290947
ca. 12,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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