Zum Aufgeben ist es zu spät
Bis zu seinem selbst verschuldeten Mopedunfall im Turniersport erfolgreich, bricht mit der Diagnose Querschnittslähmung für den Jungen Timo seine ganze bisherige Welt zusammen. Mit eiserner Willenskraft und der Hilfe von Familie und Freunden kämpft er sich vom Rollstuhl zurück in den Sattel - aber nur, um es sich und dem Schicksal zu beweisen. Erst nach vielen Rückschlägen und seelischen Abstürzen begreift er mit Hilfe der Pferde, dass es auf innere Stärke und Überzeugungskraft ankommt, nicht (nur) auf Muskeln und Macht. So entsteht in der Arbeit mit den Pferden ein immer tieferes Verstehen, wie aus dem allgemein üblichen, ungleichen Verhältnis von Reiter zu Pferd ein partnerschaftliches werden kann, das auf Vertrauen basiert, weil der Mensch sich vollständig auf das Pferd einlässt, sein Wesen erkennt und seine Sprache "spricht". Geduld und Durchhaltevermögen, Beobachtungsgabe, richtiges Timing und nicht zuletzt ehrliche Selbstkritik sind die Eckpfeiler, die international erfolgreiches Arbeiten mit schwierigen Pferden (und Menschen) zum neuen Lebensinhalt des Autors haben werden lassen. - Für Pferdefreunde und andere Menschen, die offen für Denkanstöße sind, und solche, die mit ihrem Schicksal hadern. Beeindruckend!
Elisabeth Bachthaler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Zum Aufgeben ist es zu spät
Timo Ameruoso mit Doris Mendlewitsch
Rowohlt Polaris (2017)
205 S. : Ill.
kt.