An das Leid gewöhnt man sich nie

Pietro Bartolo, als Sohn eines Fischers auf Lampedusa geboren, erhielt von seinen Eltern die Möglichkeit, auf dem Festland in Italien zur Schule zu gehen und Medizin zu studieren. Seit der Rückkehr auf seine Heimatinsel, die inzwischen zum ersten An das Leid gewöhnt man sich nie Anlaufpunkt unzähliger Flüchtlinge geworden ist, kümmert er sich aufopferungsvoll um jeden einzelnen, der von skrupellosen Schleusern auf untauglichen Booten im Stich gelassen wurde und meist mehr tot als lebendig an Land gebracht wird. In diesem Buch berichtet er über zahllose Schicksale von Familien, die auseinandergerissen wurden, von Kindern und Erwachsenen, die Grausames erlebt haben, von Tragödien untergegangener Boote und den z.T. furchtbaren Verletzungen, unter denen die Menschen leiden. Vielen konnten er und seine Mitarbeiter im Laufe der Jahre helfen, vielen jedoch auch nicht und das Schlimmste ist für ihn immer wieder, wenn nur noch Leichen aus den Booten oder dem Wasser geborgen werden können. Auch seine eigene Lebensgeschichte erzählt er in diesem Buch, die aber hinter seiner Arbeit zurücktritt. - Ein bewegendes Buch, für alle Bestände zu empfehlen.

Julia Massenkeil-Kühn

Julia Massenkeil-Kühn

rezensiert für den Borromäusverein.

An das Leid gewöhnt man sich nie

An das Leid gewöhnt man sich nie

Pietro Bartolo ; Lidia Tilotta. In Zusammenarbeit mit Giacomo Bartolo
Suhrkamp (2017)

170 S.
kt.

MedienNr.: 589831
ISBN 978-3-518-46800-5
9783518468005
ca. 10,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Bi
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