Münchhausen
Der Traum- und Trauma-Deuter Sigmund Freud lebt im Londoner Exil und empfängt in seiner Praxis einen schwächlich wirkenden Mann, der behauptet, der letzte Erbe der Familie Münchhausen zu sein. Münchhausen gibt an, vom Mond auf den Buckingham Palast gefallen zu sein, wobei der Mond hier als Parallelwelt des Lebens in London für das Reich der Toten steht. Britische Geheimdienstler hatten den schwatzenden Mondflieger bereits verhört und da er ihnen mit jeder Antwort verdächtiger erschien, den alten Doktor Freud beauftragt, mit seinen ureigenen Methoden die Wahrheit aus dem schwierigen Deutschen heraus zu kitzeln. Der Autor Flix erzählt die klassischen Episoden der Münchhausen-Geschichte nicht einfach nach, sondern lässt sie im Kontext des Zweiten Weltkriegs auf der Freud'schen Therapeutencouch aufleben. Der Zeichner Bernd Kissel packt die fantastisch anmutende Lebensgeschichte des berühmten Lügenbarons in Schwarz-Weiß-Bilder, die Mond-Geschichten aus dem Jenseits in ein kleines Dutzend sehr bunter Bilder. Für erwachsene und jugendliche Comicfreunde empfehlenswert.
Michaela Groß
rezensiert für den Borromäusverein.
Münchhausen
Szenario: Flix. Zeichn.: Bernd Kissel
Carlsen (2016)
Graphic novel
187 S. : Ill. (z.T. farb.)
fest geb.