Bildung als Provokation
Das Buch handelt vom heutigen Verständnis von Bildung als kompetenzfördernde Fortbildung, wobei der Gebildete, den "nutzloses Wissen kennzeichnet" (S. 14), als Provokation empfunden wird in einer digital, kapitalistisch geprägten globalisierten europäischen Gesellschaft. In verschiedenen Essays über Selbstbild des Einzelnen, Veränderung des Lehrerberufs, Industrie-(Abfall-)Kultur bis hin zur demokratischen Struktur wird der Bildungsbegriff kritisch durchleuchtet. Dabei bedient sich der Philosophieprofessor einer pointierten, provokativen, überspitzten Sprache - "Überzogen, zugespitzt, polemisch und ein wenig blasphemisch" (S. 42), wie der Autor selbstironisch schreibt, wodurch der dichte Inhalt sich fast wie eine Satire liest. - Herrlich erfrischend und als Ergänzung ab mittleren Beständen empfehlenswert.
Karola Bartel
rezensiert für den Borromäusverein.
Bildung als Provokation
Konrad Paul Liessmann
Zsolnay (2017)
237 S.
fest geb.