Zartbittertod

Mias Familie ist mit einem Schokolade-Fabrikanten verbunden, mit diesem Familienzweig hat man aber seit langem nichts mehr zu tun. Das ändert sich, als Mia sich auf die Suche nach ihren Wurzeln macht, denn ihr Ururgroßvater stammte aus der ehemaligen Zartbittertod Kolonie Deutsch-Südwestafrika (dem heutigen Namibia). Der Patron der reichen Verwandtschaft möchte scheinbar reinen Tisch mit der bislang verschwiegenen Verstrickung in den Rohstoff- und Menschenhandel vor über 100 Jahren machen. Als Mia bei ihm ankommt, ist er jedoch am Abend zuvor die Treppe hinunter in den Tod gestürzt - oder gestürzt worden? - Die bekannte Autorin (zul. "Stimme der Toten", BP/mp 17/955) nimmt sich eines insgesamt viel zu wenig beachteten Themas an. Neben der Aufklärung des Todesfalls geht es um die deutsche Kolonialgeschichte mit Unterdrückung, Ausbeutung und sogar Völkermord. Das bettet sie in eine Geschichte ein, die gut erzählt und spannend ist. - Insgesamt ein empfehlenswertes Buch zu einem wichtigen Thema.

Thomas Oberholthaus

Thomas Oberholthaus

rezensiert für den Borromäusverein.

Zartbittertod

Zartbittertod

Elisabeth Herrmann
cbj (2018)

474 S.
fest geb.

MedienNr.: 593533
ISBN 978-3-570-16513-3
9783570165133
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: J
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