Und wenn Gott schwarz wäre ...

Als der aus dem Kongo stammende Pfarrer von Zorneding nach massiven Drohungen seine Pfarrei verließ, berichtete die Presse ausgiebig über den skandalösen Vorgang. Nun liegt eine eingehende und seriöse Darstellung des Falles vor. Christoph Fasel Und wenn Gott schwarz wäre ... beschreibt, wie in einem lokalen Parteiblatt gegen den Priester gehetzt wurde, die Gemeinde schließlich zerstritten war in ihrer Haltung zum Pfarrer und der Pfarrer nach Morddrohungen die Pfarrei verließ. Den größeren Teil des Buches schrieb der Geistliche selbst. Er berichtet von seiner Kindheit in einem kongolesischen Dorf, wie er die europäischen Missionare erlebte und schließlich Priester wurde. Der Geistliche hat inzwischen einen Lehrauftrag an der katholischen Universität Eichstätt. In mehreren Kapiteln entwirft er seine Vision von der Zukunft der Kirche. Er erläutert, dass Gott die Freiheit und Gleichheit aller Menschen will. Mit Papst Franziskus betont er die Rolle der Barmherzigkeit. Er wünscht sich eine Kirche der Armen ohne übertriebenen Prunk, kritisiert die vielen unnötigen Titel, lehnt den Pflichtzölibat ab und tritt für die völlige Gleichberechtigung der Frau auch bei den Weiheämtern ein. - Der Verfasser will nicht provozieren, begründet seine Vorstellungen aus der Heiligen Schrift, geht dabei allerdings auf andere theologische Argumentationen nicht ein. Auch wenn die vorgetragenen Vorstellungen der Amtskirche teilweise zu weit gehen dürften, ist das Buch mit seinen Denkanstößen durchaus zu empfehlen.

Hans Niedermayer

Hans Niedermayer

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Und wenn Gott schwarz wäre ...

Und wenn Gott schwarz wäre ...

Olivier Ndjimbi-Tshiende
Gütersloher Verl.-Haus (2017)

189 S.
fest geb.

MedienNr.: 864305
ISBN 978-3-579-08684-2
9783579086842
ca. 17,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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