Das letzte Hemd ist bunt
In vier Teilen thematisiert das Buch den Tod in unserer Gesellschaft und insbesondere in der Friedhofs- und Sterbekultur, wobei es vehement für Veränderungen und gegen Zwänge formuliert und den Tod "ins Leben holen" möchte. In ähnlicher Weise wie in vielen vorherigen Veröffentlichungen formuliert Fritz Roth teils provokativ, teils plakativ oder psychologisch seine Vorstellung von einer modernen Bestattungs- und Trauerkultur. Die tiefe Auseinandersetzung mit anderen Ansätzen hält sich in Grenzen und von einer wirklich "neuen" Freiheit kann kaum die Rede sein, wenn man andere aktuelle Trauer-Bücher im Blick hat. Wer die Grundeinstellungen des Autors zu Gesellschaft, Individualität und Moderne teilt, wird von etlichen Anregungen angesprochen sein, die er kontra gesetzliche Grenzen, konventionelle Gesichtspunkten, Vorschriften und Verordnungen zur Sprache bringt. Ein Lesezeichen und Literaturempfehlungen ergänzen das leicht lesbare Buch.
Reiner Andreas Neuschäfer
rezensiert für den Borromäusverein.
Das letzte Hemd ist bunt
Fritz Roth
Campus-Verl. (2011)
189 S.
fest geb.