Gegenwinde

Das Leben von Paul und seinen Kindern Manon und Clément geht einfach weiter, nachdem eines Abends Sarah, Pauls Frau, nicht wiederkommt. Was geschehen ist, kann die Polizei nicht feststellen. Sie vermutet, dass Sarah ihre Familie einfach verlassen Gegenwinde hat. Der Roman setzt da ein, als Paul mit den Kindern nach einem Jahr hilflosen, verzweifelten und resignierten Wartens aus der Stadt in das bretonische Dorf zieht, wo er aufgewachsen ist. Aber auch hier lebt er weiterhin wie in der Schwebe. Gleichzeitig gelingt es ihm jedoch, für seine Kinder zu kämpfen und für andere, die sich wie er zu den Versagern zählen, unbewusst zur Stütze zu werden. Und: er lernt den etwas verschrobenen Kommissar kennen, der seinerzeit nach der verschwundenen Sarah gesucht hat. - Es geschieht nicht viel in diesem Roman. Zudem gelingt es Olivier Adam, durch seine Erzählweise das lähmende Gefühl, dem sich Paul ausgesetzt fühlt, subtil nachzuzeichnen und so auch den Leser in diese Stimmung hineinzuziehen. Langweilig wird es dabei jedoch nie. Dazu berührt die Geschichte einfach zu sehr und nimmt wohl jeden gefangen, der bereit ist, sich auf die Traurigkeit einzulassen. (Übers.: Andrea Springler)

Dagmar Wolf

Dagmar Wolf

rezensiert für den Borromäusverein.

Gegenwinde

Gegenwinde

Olivier Adam
Klett-Cotta (2011)

270 S.
fest geb.

MedienNr.: 344292
ISBN 978-3-608-93887-6
9783608938876
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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