Das Ende der Welt

Der Autor ist Journalist, u. a. für die ZEIT, und hat sich über eine kaum mehr zu überblickende Fülle von Themen ausgelassen. Hier nimmt er die sich ausbreitende Angst vor einem apokalyptischen Untergang zum Anlass, über alle möglichen Weltuntergangszenarien Das Ende der Welt nachzudenken sowie deren Konsequenzen zu beschreiben und zu beurteilen. Beispiele sind rasch genannt: Angst vor einer Umweltkatastrophe, vor dem Atomtod, vor einem Untergang durch Naturereignisse, auch religiöse Endzeitangst usw. Er sieht diese Ängste im Unterbewusstsein angelegt und weshalb sie rasch aktivierbar seien. Seine Ausführungen sind wegen des impressionistischen und sprunghaften Stils relativ schwer zu lesen. Dabei wecken die einzelnen Kapitel unterschiedliches Interesse und verdienen unterschiedliche Beurteilung. Was er z. B. über die Apokalypse des Neuen Testaments schreibt, wirft z.B. die Frage auf, ob er nicht mit seinen Hinweisen auf das AT alte Abwertungen wiederbelebt. Auch die Darstellung Jesu als höchst einflussreicher Apokalyptiker ist in der Forschung umstritten. Mehrheitlich sieht man ihn trotz einiger apokalyptischer Züge eher als einen Eschatologen an, bei dem gerade die endzeitlichen Schreckensbilder eher selten sind. Interessant sind dagegen die Abschnitte über die heutige Esoterik und vor allem über den Mayakalender, der angeblich für den 21. Dezember dieses Jahres den Weltuntergang prophezeit - eine Vision, die heute viele Menschen fasziniert und besorgt, die hier aber mit guten Gründen entschieden zurückgewiesen wird. Obwohl der Autor laufend aus anderen Büchern zitiert und sich über deren Autoren äußert, fehlen die entsprechenden Quellen- oder Literaturangaben. Alles in allem ist das eher unausgewogene Buch kaum empfehlenswert.

Werner Trutwin

Werner Trutwin

rezensiert für den Borromäusverein.

Das Ende der Welt

Das Ende der Welt

Christian Schüle
Pattloch (2012)

346 S.
fest geb.

MedienNr.: 571512
ISBN 978-3-629-02307-0
9783629023070
ca. 24,99 € Preis ohne Gewähr
Systematik: Re
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