Strafe

Wie schon in "Verbrechen" und "Schuld" erzählt der auf Strafrecht spezialisierte Rechtsanwalt von Schirach, der seit einigen Jahren auch als Autor weltweite Erfolge feiert, in knappem Stil besondere Schicksale. Da ist die Mutter, die nach einer Gefängnisstrafe Strafe für den gewaltsamen Tod ihres Kindes zu ihrem Mann zurückkehrt; Seyma, die unbedingt Anwältin werden wollte und vor Gericht einen Schwerkriminellen verteidigt; der Junge, der sich für eine Mutprobe dem "Stinkefisch", einem obdachlosen Mann, nähert; oder die Frau, deren Ehemann, nachdem er der Geburt ihres Kindes beigewohnt hatte, sich sehr verändert hat. Zwölf außergewöhnliche "Fälle" schildert Schirach, reduziert sie erzählerisch auf das Wesentliche. So lässt er Platz für das, was nicht in eine Akte gehört und macht das Handeln dieser im Grunde unauffälligen Personen nachvollziehbar. Die Geschichten handeln von Schuld(-losigkeit), Rache oder Strafe, auch wenn nicht alle vor Gericht gelandet sind. Das lesefreundlich gesetzte Buch ist überall einsetzbar.

Barbara Sckell

Barbara Sckell

rezensiert für den Borromäusverein.

Strafe

Strafe

Ferdinand von Schirach
Luchterhand (2018)

189 S.
fest geb.

MedienNr.: 592358
ISBN 978-3-630-87538-5
9783630875385
ca. 18,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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