Ich kann das Meer sehen
An seinem siebzigsten Geburtstag erinnert sich Kees schmerzlich an ein Geheimnis, das er seit seiner Jugend hütet. Er und Jan waren Freunde. Gemeinsam machen sie erste vorsichtige Schritte ins Erwachsenenleben. Kees verliebt sich in Jans Schwester, die ein ganz besonderes Verhältnis zu ihrem Bruder hat. Sinnbildhaft scheint ein alter Gärtnereischlot zu sein. Jan besteht darauf, diesen hinaufzuklettern. Als es aber soweit ist, verlässt Kees der Mut. Er bleibt unten, während Jan von oben staunend ausruft: "Ich kann das Meer sehen!". In diesem Moment stürzt Jan in die Tiefe. Kees rennt nach Hause und wird nie zugeben, bei Jans Sturz - Unfall oder doch Selbstmord - dabei gewesen zu sein. - Ein Entwicklungsroman, der die Frage nach Schuld, Verantwortung, Freundschaft und erster Liebe stellt, jedoch keine flachen Antworten bietet. Ein nachdenklich stimmendes Thema, das Alltagssituationen und Gefühlsleben der Protagonisten ehrlich beschreibt. (Übers.: Monika Götze)
Ursula Reich
rezensiert für den Borromäusverein.
Ich kann das Meer sehen
Koos Meinderts
Verl. Jungbrunnen (2017)
136 S.
fest geb.