Neumann
Nachdem die fast 100-Jahre alte Mutter des gefeierten Schriftstellers Friedrich Neumann gestorben ist, reist er nach Graz, wo er aufwuchs, um ihre Angelegenheiten zu regeln. Die Begegnung mit verschiedenen Menschen aus seiner Kindheit und Jugend lässt ihn die Bilanz seines Lebens ziehen. Die Kindheit unter dem strengen Vater mit Nazi-Vergangenheit und der ihren Kindern gegenüber gleichgültig scheinenden Mutter. Die lebenslange Freundschaft zu Franz, der bereits verstorben ist, und die Beziehung zu seiner ebenfalls früh verstorbenen Schwester. Seine Gedanken gehen auch zu den Frauen, die eine wichtige Rolle in seinem Leben spielten, und zu der Frau, die noch eine spielen soll. - Bernd Fischerauer erzählt diese Geschichte so feinsinnig und berührend, so eindrücklich und fesselnd, wie es nur wenigen gelingt. Die Geschichte Neumanns, der während seines Aufenthalts in seiner Heimatstadt eine sein Leben verändernde Nachricht erhält, verwebt sich mit der Biografie des Autors, der leider bereits im Mai 2017 verstarb. Allen Büchereien gerne empfohlen.
Barbara Dorn
rezensiert für den Borromäusverein.
Neumann
Bernd Fischerauer
Picus (2017)
187 S.
fest geb.