Frankenstein oder der moderne Prometheus

Ein kalter verregneter Sommer im Jahr 1816 ist schuld an diesem Buch. Die junge Mary Shelley verbringt viele Abende mit Freunden am Kamin - sie erzählen sich Gruselgeschichten. Dabei kommen sie auf die Idee, je eine Geschichte aufzuschreiben. Mary Frankenstein oder der moderne Prometheus Shelley ist die einzige, die das auch tut - und damit ein Meisterwerk schafft. Es geht um den jungen Viktor Frankenstein, der in seinem wissenschaftlichen Ehrgeiz ein Monster erschafft. Als er sein "Werk" das erste Mal lebend erblickt, flieht er voller Entsetzen. Auf sich allein gestellt, schlägt sich die Kreatur mühsam durch, erlebt aber überall nur Grauen. Die Menschen haben panische Angst vor seiner furchtbaren Gestalt. Um der Einsamkeit zu entfliehen, sucht er Frankenstein auf und fordert, dieser soll ihm eine Gefährtin erschaffen. Frankenstein will diesen Wunsch zunächst erfüllen. Doch als er sich weigert, nimmt das Unheil seinen Lauf ... - Viele kennen Frankenstein aus dem Schwarz-Weiß-Film mit Boris Karloff als Monster mit schwarzen Lippen und hölzernem Gang. Wie gut, dass Mary Shelleys Buch jetzt neu übersetzt (von Alexander Pechmann) wieder aufgelegt worden ist. Eine grandiose Geschichte von Liebe und Hass, Schuld und Reue, und nicht zuletzt von den Grenzen oder besser noch Gefahren der Wissenschaft. Über 200 Jahre alt - aber hochaktuell. Allen Büchereien, die den Klassiker nicht (mehr) im Bestand haben, sehr empfohlen.

Tanja Bergold

Tanja Bergold

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Frankenstein oder der moderne Prometheus

Frankenstein oder der moderne Prometheus

Mary Shelly
Manesse-Verl. (2017)

Manesse-Bibliothek
460 S.
fest geb.

MedienNr.: 869072
ISBN 978-3-7175-2370-3
9783717523703
ca. 22,00 € Preis ohne Gewähr
Systematik: SL
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