Das Mädchen ohne Gesicht
In einer eiskalten Silvesternacht in Minneapolis fällt die Leiche eines jungen Mädchens aus einem Kofferraum auf eine viel befahrene Straße. Das Gesicht des Mädchens ist völlig zerstört, sodass eine Identifizierung zunächst unmöglich scheint und die Ermittler und Medien ihr den Namen "Zombie-Girl" verleihen. Bald fällt der Verdacht auf einen Serienmörder, aber die sympathischen Detectives haben begründete Zweifel an dieser Theorie. Nachdem die Identität des Mädchens geklärt ist, ermittelt die Polizei in ihrem sozialen Umfeld. Nach und nach kristallisiert sich ihre Geschichte heraus, die traurige Geschichte eines einsamen, unglücklichen Kindes auf dem Weg zur Frau, das in der Schule gemobbt wurde und von seinen Eltern nicht viel Liebe und Aufmerksamkeit erfuhr. Plötzlich führt eine Spur zum halbwüchsigen Sohn der Ermittlerin, die als alleinerziehende Mutter zurzeit viele Probleme hat. Doch dann wird eine junge Nachrichtensprecherin entführt, und der rasante Roman nimmt noch mehr Fahrt auf. Das Ende ist überraschend und geradezu nervenzerfetzend spannend. - Ein atmosphärisch dichter Kriminalroman für hartgesottene Leser, der sich sehr für die Probleme Heranwachsender und alleinerziehender Mütter interessiert und bis zur letzten Seite aufregend bleibt. (Übers.: Andrea Stumpf u. Gabriele Werbeck)
Ina Winkler
rezensiert für den Sankt Michaelsbund.
Das Mädchen ohne Gesicht
Tami Hoag
Blanvalet (2015)
Blanvalet-Taschenbuch ; 0138
477 S.
kt.