Das Mädchen, das den Mond trank

Es war einmal ein Dorf hinter einem Wald voller Gefahren. Den Menschen des Dorfes wird jedes Jahr ein Neugeborenes genommen, um es der Hexe im Wald zu opfern. Angst und Trauer umgibt das Dorf. Das bedeutet Macht für den Ältestenrat und Leben für Das Mädchen, das den Mond trank die trauerschluckende böse Hexe, die unentlarvt im Dorf lebt. Die Hexe im Wald jedoch wundert sich in Wirklichkeit über die vielen ausgesetzten Babys und bringt sie zu freundlichen Menschen jenseits des Waldes. Jahrhunderte vergehen, bis der Hexe ein besonderes Mädchen "geopfert" wird, das sie bei sich behält und versehentlich magifiziert - durch das Trinken von Mondlicht. Es beginnen fantasievolle und spannende Abenteuer des Mädchens, der Hexe und ihrer beiden Hausgenossen, dem freundlichen Sumpfmonster und dem lustigen, winzig kleinen Drachen. (Etwas merkwürdig und aus Sicht religiöser Leser/innen nicht ganz unproblematisch ist die Rolle des Sumpfes, dem in mythischen Erzählungen der Dorfbewohner die Rolle des Schöpfers zugedacht wird. Das geht so weit, dass Worte des Johannes-Evangeliums zitiert werden und dabei "Gott" durch "Sumpf" ersetzt wird. Allerdings bleibt dieser Part eine eher unbedeutende Randerscheinung.) Und natürlich nimmt die Geschichte ein gutes Ende - zu vielschichtig und mit zu vielen philosophischen Gedanken, um hier wiedergegeben zu werden. Das ist auch der Grund, warum das Buch nur für besonders nachdenkliche ältere Kinder geeignet ist oder auch für Jugendliche oder sogar Erwachsene mit einer besonderen Vorliebe für märchenhafte Geschichten.

Lotte Schüler

Lotte Schüler

rezensiert für den Sankt Michaelsbund.

Das Mädchen, das den Mond trank

Das Mädchen, das den Mond trank

Kelly Barnhill
Fischer Sauerländer (2018)

459 S.
fest geb.

MedienNr.: 877536
ISBN 978-3-7373-5538-4
9783737355384
ca. 16,99 € Preis ohne Gewähr

Borromäus-Altersempfehlung: ab 12
Systematik: K
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