Der Krieg der Knirpse - 4. 1917: Der Bruch

Dies ist der vierte Band der Geschichte von vier Kindern, die bei Ausbruch des Ersten Weltkrieges ihr französisches Waisenhaus auf der Flucht vor Deutschen verlassen mussten. Inzwischen tobt der Krieg durch ganz Europa und die Menschen hungern. Aus dem anfänglichen Abenteuer wird bitterer Ernst, da deutsche Soldaten zur ernsten Bedrohung werden. Aber es gibt auch viele erfreuliche Begegnungen, wie die mit dem pfiffigen Fotografen Criquelon. Der mogelt sich durch die Kriegswirren, hilft aber auch den Kindern weiter. Die werden inzwischen von der Belgierin Luce begleitet, die allerdings bei ihrer Großmutter in einem belgischen Dorf zurückbleibt. Immer wieder geraten die Kinder fast in deutsche Hände, woran auch Leandre beteiligt ist. Das ist eine der Gestalten, deren hemmungsloser Egoismus im Krieg besonders unangenehm zutage tritt, wo eigentlich Nächstenliebe und gegenseitige Hilfe lebensnotwendig sind. Die Geschichte tritt als abenteuerlicher Ausflug mit ernstem Hintergrund auf, erzählt aus der Perspektive eines der Kinder und wurde mit den typischen französisch-belgischen Zeichnungen illustriert. Die Umsetzung der an vielen Stellen ergreifenden Geschichte in die Sprache des Comics ist gut gelungen und beschreibt das viel zu frühe Erwachsenwerden der Kinder und die brutalisierende Wirkung eines Krieges. Dazwischen sind Episoden eingestreut, die die Sehnsucht der Kinder nach Normalität befriedigen ebenso wie ihre kindliche Freude am Leben. Als Zeitzeugnis kann diese Comicserie auch schon älteren Kindern empfohlen werden, wenn auch vor allem in den vorangegangenen Bänden grausame Szenarien zu finden waren. Da es sich um eine fortlaufende Geschichte handelt, sollten alle Bände eingestellt werden. Mindestens einer wird noch erscheinen.