Portrait Saxofon
Der Musikjournalist und Festivalleiter Ralf Dombrowski möchte "dem Mythos auf die Schliche kommen, der das Instrument umgibt". Das nach seinem belgischen Erfinder Adolphe Sax (1841) benannte Saxofon ist ein recht junges Instrument, das aus der Musik, besonders aus der Unterhaltungsmusik und dem Jazz, nicht mehr wegzudenken ist. - Wie alle Bücher der Reihe Portrait (vgl. "Klavier", in diesem Heft) ist das Buch in fünf Kapitel eingeteilt: 1. Eine Kulturgeschichte des Saxofons beschreibt den Siegeszug des Instruments, der in Deutschland durch die Nationalsozialisten gestoppt wurde, die es als "undeutsch" verpönten, und stellt Stilrichtungen und Interpreten vor. 2. Höhepunkte des Repertoires skizziert knapp das Repertoire in den drei Genres Jazz, Rock und Pop sowie "Klassik". 3. Aufnahmen und Künstler - die Top Ten portraitiert Größen wie Ch. Parker, O. Coleman, J. Coltrane, W. Shorter oder J. Garbarek: gelegentlich sind CD-Tipps eingestreut. 4. Konstruktion und Bauformen informiert über die Herstellung des Instruments und weitere "Familienmitglieder". 5. Ausbildung und Komponisten enthält praktische Hinweise zum Saxofon als Hobby und Beruf, Ausbildungsorte, zu Intonation und eigenem Sound. - Ein knappes Literaturverzeichnis und ein Personenregister komplettieren den gut bebilderten Band, der trotz des hohen Preises für alle Büchereien mit entsprechendem Musikbestand geeignet ist.
Jutta Lambrecht
rezensiert für den Borromäusverein.
Portrait Saxofon
Ralf Dombrowski
Bärenreiter (2010)
166 S. : zahlr. Ill. (überw. farb.)
kt.