Lagom
Ein Leben im rechten Maß, ausgeglichen und verantwortungsbewusst - dafür steht neuerdings der schwedische Begriff Lagom. Anhand verschiedener Themen wie Arbeit und Freizeit, Sozialkontakte, Stilfragen, Ernährung, Gesundheit und Umwelt führt die Autorin in die schwedische Lebensart ein und gibt praktische Anregungen. Handlich und bunt lädt das Buch mit kurzen (meist klein und manchmal auf dunkler Hintergrundfarbe gedruckten) Texteinheiten, reichlich Fotos und flächig-plakativen Zeichnungen zum Stöbern und häppchenweise Lesen ein. Die Denkanstöße zu Lebenseinstellung, Prioritätensetzung und Sozialverhalten sind durchaus beachtenswert, dürften allerdings für die meisten Leser wenig wirklich Neues bieten. Bezüglich der konsequenten Umsetzung im Alltag bekennt auch die Autorin, die mit 19 Jahren Schweden zum Studium verließ und heute mit ihrer Familie in Dublin lebt, auf Seite 153: "Ich übe noch". Da helfen wohl auch einige Rezepte und zahlreiche Tipps (Platz sparen mit Hängeregalen, öfter 'mal Freunde zum Picknick oder Spieleabend einladen ...) nicht nachhaltig weiter. Bei Bedarf überall einsetzbar, jedoch weniger differenziert und tief gehend als der im Umfang ähnliche Titel von Akerström bei Knesebeck.
Monika Graf
rezensiert für den Borromäusverein.
Lagom
Linnea Dunne
Callwey (2017)
160 S. : zahlr. Ill. (farb.)
fest geb.